Großenlüder | Sternwanderung zum Jubiläum und festliches Treiben am Lüderhaus

50 Jahre Großenlüder: Sieben zufriedene Ortsvorsteher auf einen Streich

Durchfeiern sind die Großenlüderer – man denke hier nur an das grandiose Festwochenende anlässlich des 1.200-jährigen Ortsjubiläums – schon gewohnt. Auch am letzten Wochenende schlug sich das feiernde Volk wacker.

Von Mirko Luis

Den Nachbarn zuliebe wurde beim großen Event mit den fünf DJs Jürgen Weilmünster, Niklas Haus, Ewald Ripka, David Seuring und Julian Schönherr gegen 1 Uhr die Musik ausgemacht und das feiernde Partyvolk nach und nach verabschiedet. „Vielleicht sollten wir noch mal überlegen, beim nächsten Mal lieber gleich später zu beginnen“, meinte Bürgermeister Florian Fritzsch (parteiunabhängig) tags darauf mit Blick auf die „Schülerdisco“, die – wohl wegen des frühen Beginns um 17 Uhr – leider nicht den erhofften Anklang gefunden habe. Tatsächlich voll sei die Tanzfläche auf der Wiese hinterm Lüderhaus ersten gegen 20.30 Uhr voll gewesen – ab diesem Zeitpunkt ging dafür die Post ab, und auch die letzten Kisten des Jubiläums-Festbieres fanden dankbare Abnehmer.

 

Sternwanderung fand guten Anklang

Ausgedehntes Chillen war am Sonntag tabu. So starteten kurz nach Mittag in Großenlüder, Kleinlüder, Bimbach, Eichenau, Lütterz, Müs und Uffhausen Baumpflanzaktionen. Als sichtbares Zeichen und Erinnerung an das Jubiläum „50 Jahre Großenlüder“ pflanzten die Ortsvorsteher und Ortsbeiräte einen Baum. Im Anschluss startete die Sternwanderung Richtung Lüderhaus in Großen-lüder, wo sozusagen der Grill schon angeheizt war. Gegen 15.30 Uhr trudelten die ersten Sternwanderer ein, um bei Bratwurst, Bier und einem Platzkonzert des Mu-sikvereins Mittelrode zu feiern, was Rathauschef Florian Fritzsch in seiner offiziellen Festansprache mit Blick auf Hessens Gebietsreform von 1972 würdigte. „Es ist gelungen, dass alle Ortsteile ihre Identität, ihre Besonderheiten und ihre Eigentümlichkeiten bewahrt haben.“ Gleichwohl habe es auch bei den vormals selbstständigen Gemeinden der heutigen Großgemeinde Befürchtungen gegeben, die Selbstständigkeit einzubüßen. Fritzsch blickte hier vor allem auf den Ortseil Bimbach, der sich dem Vernehmen nach seinerzeit am liebsten Lütterz und Malkes (heute Stadtteil von Fulda) einverleibt hätte. „Am Ende ist es anders gekommen, und ich glaube, dass es auch gut so ist. Insgesamt haben wir eine Geselligkeit, die sich sehen lassen kann“, so Fritzsch mit Blick auf die kulturellen, sportlichen und musikalischen Aktivitäten in allen Ortsteilen. Wichtig sei die Zusicherung des Erhalts der Ortsbeiräte vor der Gebietsreform gewesen. „Ich bin heute ein Stück stolz darauf, dass alle Ortsvorsteher und Orstbeiratsmitglieder da sind, denn sie sorgen dafür, dass die einzelnen Anliegen aufgegriffen werden und dass nichts in der Großgemeinde untergeht, sondern die täglichen Schwierigkeiten und politischen Themen aufgegriffen und artikuliert werden“, so Fritzsch. Er lud dazu ein, einen ausgiebigen Blick auf die Stellwände zu werfen, bei deren Gestaltung sich die Ortsbeiräte sehr viel Mühe gegeben hätten, um einen Einblick zu geben, was so alles in den letzten 50 Jahren passiert ist.

Hallen- und Freischwimmbad zwischen Großenlüder und Bimbach

Kuriositäten recherchierte Bürgermeister Florian Fritzsch beim Blick in die Geschichtsbücher: So sei tatsächlich in der jüngeren Geschichte in einer Bürgerversammlung in Bimbach miteinander besprochen worden, dass zwischen Großenlüderund Bimbach ein Hallen- und Freischwimmbad entstehen soll. „Das ist eine Geschichte, die hat es tatsächlich nicht in die Umsetzung geschafft. Mit Blick auf unsere Nachbargemeinde, sage ich mal, zum Glück“, so Fritzsch, ohne dass ihm dabei der Name Bad Salzschlirf über die Lippen ging. Auch erwähnenswert: Zwischen Müs und Kleinlüder war ein Stausee versprochen worden. Auch diese Hoffnung ist noch nicht aufgegangen in der Realität …